Letzte Aktualisierung am 25. September 2024
NEUERSCHEINUNGEN
DIETMAR FÜSSEL
GESAMMELTE WERKE BAND 4
Erzählungen 1974 - 2022
Vom Autor kommentierte Ausgabe
Der 4. Band meiner Gesammelten Werke beinhaltet meine Erzählungen, beginnend mit 'Die Notlüge' (1974) bis hin zu 'Der Verklärte' (2022). Abgesehen von 'klassischen' Erzählungen enthält dieser Band auch noch zwei Reiseberichte, ein Selbstversuchsprotokoll und eine Sozialreportage über meine Zeit als Langzeitarbeitsloser.
Dietmar Füssel, Gesammelte Werke Band 4, Erzählungen 1974 – 2022. Vom Autor kommentierte Ausgabe, 2024, 480 Seiten, ISBN 978-3-99129-398-9.
Preis: 22 € plus Versand. (Inland 6 €, Ausland 10 €)
Erhältlich ist das Buch selbstverständlich überall im Buchhandel. Bei Bestellungen über
den Shop der Buchschmiede sind freilich meine Tantiemen erheblich höher. Und am höchsten sind sie, wenn Du über meinen eigenen Shop bestellst,
auf Wunsch gerne auch signiert oder mit Widmung.
TEXTPROBE BAND VIER
„Sind Sie die Witwe von Senator James Greene?“, fragte Deedle die junge, attraktive Blondine, die ihm und seinem Assistenten auf sein Klingeln hin die Vordertür der mondänen Villa öffnete, die bis vor kurzem das Domizil des Verblichenen gewesen war.
„Wieso Witwe?“, fragte sie irritiert. „Ich bin seine Frau.“
„Soll das etwa heißen, Sie wissen noch gar nicht, dass man Ihren Mann heute auf offener Straße erschossen hat, als er gerade ein Bordell verließ?“
Inspektor Deedle hatte viele Vorzüge, doch besonderes Feingefühl gehörte nicht dazu.
„Was reden Sie da für dummes Zeug?“, erwiderte sie. „Das kann doch gar nicht sein! Bestimmt ist das alles nur eine Verwechslung. Wer sind Sie überhaupt?“
„Inspektor Deedle, Mordkommission. Hier bitte, mein Ausweis. Und das ist mein Assistent Bill. Er hat leider noch keinen eigenen Ausweis, aber er braucht auch keinen. Dürfen wir reinkommen?“
„Ja, natürlich. Kommen Sie. Aber das mit meinem Mann ... Ich kann es einfach nicht glauben. Wir haben doch erst vor wenigen Stunden noch miteinander telefoniert...“
„Wenn Sie mir nicht glauben, können Sie ihn ja gerne noch einmal anrufen“, schlug Deedle vor. „Aber ich fürchte fast, dass er nicht abgeheben wird. Ihr Mann ist tot, Gnädigste. Da fährt die Eisenbahn drüber. Und je früher Sie sich damit abfinden, desto schneller werden Sie über diesen schmerzlichen Verlust hinwegkommen.“
„Oh nein. Bitte nicht. Bitte, bitte nicht. Mein armer Mann“, stammelte sie und brach in Tränen aus, worauf Deedle ihr ein sichtlich angerotztes Stofftaschentuch hinhielt, das sie geflissentlich ignorierte.
„Entschuldigen Sie. Ich glaube, ich muss mich setzen“, schluchzte sie.
„Das kann ich gut verstehen. Diese Sitzmöbel sehen ja auch wirklich sehr einladend aus“, sagte Deedle und ließ sich in ein Fauteuil fallen, das so weich war wie der Hintern einer Frau, aber im Gegensatz zu diesem sogar Armlehnen hatte.
„Sie können sich bestimmt schon denken, warum ich hier bin“, fuhr Deedle fort. „Ich wurde damit beauftragt, den Mord an Ihrem Mann aufzuklären und würde Ihnen gerne in diesem Zusammenhang ein paar Fragen stellen. Fühlen Sie sich jetzt schon dazu in der Lage, oder wollen Sie lieber vorher noch ein wenig weinen?“
(Aus 'Mord', Kriminalerzählung, 1982.)
DIETMAR FÜSSEL
GESAMMELTE WERKE BAND 3
Frühe Kurzdramen und Sketche (1975 - 1991)
Vom Autor kommentierte Ausgabe
Der erste Band meiner Gesammelten Werke enthält meine frühe Lyrik, der zweite meine frühe Prosa und der dritte Band, nämlich dieser, meine frühen Kurzdramen und Sketche.
Dieser Dreiteilung meines Frühwerks ist das Ergebnis eines sehr spontan gefassten Entschlusses, von dessen Richtigkeit ich mittlerweile nicht mehr restlos überzeugt bin. Tatsache ist nämlich, dass jede einzelne meiner sieben in Buchform veröffentlichten Kurzprosasammlungen sowohl Kurzgeschichten als auch Kurzdramen enthält, ohne dass irgendwer daran etwas auszusetzen gefunden hätte. Vielleicht war es sogar ein Fehler, meinen Kurzdramen einen eigenen Band zu widmen. Aber Fehler gehören nun mal zum Leben, und die Erfahrung hat mich gelehrt, dass die meisten von ihnen sich im Lauf der Jahre in heitere Anekdoten verwandeln, die man oft und gern erzählt, zum Leidwesen seiner seufzenden, die Augen verdrehenden Zuhörer.
Wenn alles nach Plan läuft, werden meine Gesammelten Werke zwanzig Bände umfassen.
Folglich werde ich noch siebzehnmal die Gelegenheit haben, alte, bekannte Fehler zu vermeiden und durch neue, noch unbekannte zu ersetzen. An Anekdoten wird es mir also auch in Zukunft nicht mangeln.
Man sagt, dass die Weisheit des Alters Schweigen sei. Aber ich habe nie von mir behauptet, weise zu sein.
Dietmar Füssel, Gesammelte Werke Band 3, Frühe Kurzdramen und Sketche 1975 - 1991, 480 Seiten, 2023, ISBN 978-3-99165-718-7
Preis: 22 € plus Versandkosten (6,00 € Inland, 10 € Ausland)
DIETMAR FÜSSEL
DER VERKLÄRTE
Erzählung
2023, Liliom Verlag
Der alte, erfolglose Schriftsteller Didi F. wird bei einem Verkehrsunfall getötet und von seinem übellaunigen Schutzengel in den Himmel geleitet, wo er schon bald ein blaues Wunder nach dem anderen erlebt, denn die himmlische Gerechtigkeit kennt mit ihm keine Gnade...
Während meine Mony und ich gerade am Cover dieses neuen Buches arbeiteten, erlitt ich ohne jede Vorwarnung eine Gehirnblutung, die ich nur dank einer perfekt funktionierenden Rettungskette überlebte. Andernfalls wäre ich jetzt sogar selbst schon ein ‚Verklärter‘.
Seither frage ich mich, ob mir dieses Unglück auch zugestoßen wäre, wenn ich den Helden meiner Erzählung nicht ausgerechnet Didi F. genannt hätte. Aber das ist eigentlich gar nicht so wichtig.
Wichtig ist, dass das Ergebnis meiner Bemühungen lesenswert ist, und das ist es: speziell für Menschen, die der Frage nach einem Leben nach dem Tod mit Ironie und Humor begegnen können.
Erhältlich ist mein neues Buch überall im Buchhandel, sowie selbstverständlich auch im Shop meiner Homepage.
Dietmar Füssel, ‚Der Verklärte‘, Erzählung, 2023, Liliom Verlag, ISBN 978-3-96606-034-9
Preis: 15 € plus Versand (5 € Inland, 9 € Ausland).
TEXTPROBE
Nachdem er seine unbrauchbar gewordene irdische Hülle verlassen hatte, sah er sich selbst blutüberströmt auf der Straße liegen und begriff, dass etwas sehr Schlimmes passiert sein musste. Außerdem bemerkte er, dass direkt vor ihm ein großgewachsener, mit einem blütenweißen Kleid bekleideter junger Mann stand, von dem ein mildes, überirdisches Licht ausging.
„So. Das war’s, mein Freund. Du bist tot“, sagte der Fremde.
„Wer bist du?“, fragte F. „Bist du etwa ein Engel?“
„Natürlich. Was denn sonst?“, erwiderte der Fremde. „Genauer gesagt bin ich dein Schutzengel.“
„Tatsächlich? Du bist mein Schutzengel? Und warum hast du mich dann vorhin nicht besser beschützt? Dann wäre ich immer noch am Leben.“
„Pass lieber auf, was du sagst“, antwortete der Engel pikiert. „Immerhin habe ich dir im Verlauf deines Lebens nicht weniger als siebzehn Mal den Arsch gerettet, und weitere zweiundvierzig Mal habe ich dich vor schweren Verletzungen bewahrt. Aber wenn du wie ein Trottel direkt vor ein Auto hüpfst, kann nicht einmal ich dir noch helfen. Du hättest eben selbst besser aufpassen müssen. Oder hast du etwa noch nie etwas von Eigenverantwortung gehört?“
REZENSION ANDREAS TIEFENBACHER, BÜCHERSCHAU
\ Füssel, Dietmar
Der Verklärte
Erzählung. Liliom Verlag 2023.
62 S. - fest geb. : € 15,00 (DR)
ISBN 978-3-96606-034-9
Weil keine seiner hochgesteckten Erwartungen in Erfüllung geht, erscheinen die Bücher des Schriftstellers Didi F. bei kleinen Verlagen. Glücklich macht ihn das nicht. Als er „an einem nebelgrauen Morgen im Spätherbst loszieht, um seinen Vorrat an Fertiggerichten aufzufüllen, stellt er sich deshalb vor, wie er als Nobelpreis-Gewinner renommierten Verlagen, die an seinen Werken interessiert sind, eine Absage erteilt. F. ist derart in Gedanken versunken, dass er beim Überqueren der Straße
wie ein „Trottel“ vor ein Auto rennt. Daher kann auch sein Schutzengel, der ihm im Lauf seines Lebens schon „siebzehn Mal den Arsch gerettet und weitere zweiundzwanzig Mal (...) vor schweren Verletzungen bewahrt“ hat, nichts mehr für ihn tun. F. erleidet einen Genickbruch. Seine Seele erhält daraufhin „einen Scheinkörper“, der dem Fachjargon nach als „verklärt“ gilt. An der Seite seines Schutzengels geht es nun die am oberen Ende in den Wolken verschwindende Himmelstreppe hinauf, Richtung Himmelstor, das in Form eines gewaltigen Regenbogens von einem Horizont zum anderen reicht. Nach Aufnahme in den Himmel beginnen seine Abenteuer.
Seine kleine Geschichte vom möglichen Leben nach dem Tod erzählt Dietmar Füssel mit feinfühligem Witz. Ausgangspunkt seiner Vision in sechs kurzen Kapiteln ist ein Held, der in seiner Wut auf den Literaturbetrieb und das konventionelle Verlagswesen komplett darauf
vergisst, aufzupassen und so zu Tode kommt, der als Impetus für eine originelle, abwechslungsreiche, ironisch aufgeladene Reise hinein ins grenzenlose Meer von Sinn und Unsinn dient, wo es weder Zeit noch Raum gibt, „keine Geschichte, keine Veränderung, kein Leben, kein Recht und kein Unrecht“. Eine Art Grenzenlosigkeit oder Allmacht, mit der auch der Jäger und Sammler Tuku zurechtkommen muss, der als Mammut wiedergeboren werden soll, was aber nicht geht, weil das
Tier ausgestorben ist. Daher würde er auch die Existenz als Elefant akzeptieren, der der nächste lebende Verwandte des Mammuts ist.
Tuku unterstreicht diesen Willen mit tausend Petitionen, die er vor das himmlische Gericht bringt.
Ob man ihn dort am Ende erhört? – Lesen Sie selbst! Das schmale Buch hält Einiges an Überraschung und Vergnügen bereit.
Andreas Tiefenbacher
ROMANE
RICARDI
ROMAN
Der Schriftsteller Franz Pospischil und sein bester Freund, der Maler Baccu, gründen gemeinsam mit der Sängerin Marie eine Künstler-WG. Bei einem Besuch im Schlossmuseum entdeckt Franz ein merkwürdiges Gemälde aus dem siebzehnten Jahrhundert, die Marmorfrauen.
Es stammt von einem italienischen Maler und Alchimisten namens Giovanni Ricardi. Franz ist von dem Bild ebenso fasziniert wie von der düsteren Legende, die Werk und Maler umrankt.
Spontan beschließt er, einen Roman über Ricardi zu schreiben.
Bald jedoch strecken die Marmorfrauen ihre Finger nach dem Künstler-Trio aus:
Sie sind ganz dicht hinter dir. Du kannst ihre Kälte spüren. Aber wenn du dich nach ihnen umdrehst, siehst du sie nicht.
Was folgt, ist ein düsterer, bedrohlicher Abstieg, der alle Beteiligten an ihre Grenzen führt. Und zu einer Wahrheit, die nicht mehr zu leugnen ist.
Dietmar Füssel, 'Ricardi', Roman, 152 Seiten, 2020, Sisyphus Verlag, ISBN 978-3-903125-53-7
Preis: 14,80 € plus Versandkosten (5,00 € Inland, 9 € €Ausland)
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LESEPROBE AUS RICARDI
„Ich habe eine Scheißangst“, flüsterte Baccu.
„Wir können immer noch umkehren“, flüsterte ich.
„Nein. Auf gar keinen Fall“, flüsterte er. „Wir ziehen das jetzt durch.“
Und weiter ging es, immer weiter hinunter in diesen Keller, den ich allein schon wegen seiner ungewöhnlichen Tiefe als beängstigend empfand.
Die Luft war feucht und modrig wie in einer Gruft, und der hohle Nachhall unserer Schritte klang in dem alten Gemäuer so, als wäre außer uns noch jemand hier, unsichtbar, feindselig und böse.
Unten angekommen, blieben wir kurz fluchtbereit am Fuß der Treppe stehen, ehe wir uns noch einige Schritte weiter vorwagten.
Das Pochen meines Herzens war so heftig, dass ich mir einbildete, von allen Seiten her sein Echo zu hören.
In einer Art Nische standen drei quaderförmige, übermannshohe Blöcke aus Marmor, wie Bildhauer sie verwenden.
Ein schwaches, bläuliches Leuchten schien von ihnen auszugehen, und als der Lichtstrahl von Baccus Stablampe darauf fiel, wurde der Mittlere von ihnen für wenige Augenblicke transparent, gerade lange genug, um in seinem Inneren eine weibliche Gestalt zu erkennen, eingeschlossen wie ein fossiles Insekt in Bernstein. Es war Marie. Mit angstvoll geweiteten Augen presste sie ihre Hände von innen her gegen den kalten Stein, ihr Mund öffnete sich zu einem unhörbaren Schrei...
WIEDERHOLTE GEBURTEN
Historischer Roman
Von den vielen Büchern, die ich in den letzten Jahren gelesen habe, ist dieses eindeutig jenes, das mir am besten gefallen hat. Die Kombination abenteuerlicher Erlebnisse in der Vergangenheit, gepaart mit Passagen, die man nur als Dichtung bezeichnen kann, findet man so wohl kaum noch irgendwo sonst.
(Prof. Dr. Hermann Maurer, Austria-Forum, über ‚Wiederholte Geburten‘)
Das Alte Ägypten im dreizehnten vorchristlichen
Jahrhundert:
Der erfolgreiche Frauenarzt Merirê ist wegen der vorschriftswidrigen Behandlung einer Hofdame am Königshof in Ungnade gefallen. Eines Tages aber befiehlt Ramses II. ihn überraschend zu sich und
erteilt ihm den Auftrag, gemeinsam mit dem Amun-Priester Rahotep in die Hauptstadt des verfeindeten Hethiterreichs zu reisen, um der sechzigjährigen Schwester des Großkönigs noch einmal zu einer
Schwangerschaft zu verhelfen - der Vorwand für eine heikle diplomatische Mission. Dort lernt Merirê die schöne und kluge Hofdame Lavinia kennen, eine enge Vertraute der Königin, die zur großen
Liebe seines Lebens wird.
Doch seine Ehe mit einer Hethiterin steht in unvereinbarem Widerspruch zu den geheimen Plänen des Pharaos. Wird sein Glück von Dauer sein? Wird es Merirê und Rahotep gelingen, ihren erbitterten
Widersacher Assur-Nadin auszuschalten und ihren Auftrag zu erfüllen?
"Packend, leidenschaftlich und mit großer Sachkenntnis erzählt Dietmar Füssel von Autokratie, verlogener Staatsräson, Korruption, Heuchelei und Gewalt, aber auch von wirklicher Freundschaft und wahrer Liebe im Alten Ägypten." (Ingrid Führer)
„Wir dürfen uns freuen, Liebster, aber wir dürfen auch traurig sein. Für beides ist jetzt die rechte Zeit. Weil jede Geburt das Ende eines Beginnens und der Beginn eines Endens ist.“
Dietmar Füssel, 'Wiederholte Geburten', Historischer Roman, 622 Seiten, Sisyphus,
2016, ISBN 978-3-903125-08-7
Preis: 20,80 plus Versandkosten (6,00 Inland, 10 € Ausland)
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TEXTPROBE
PRÄDESTINATION
Würde man ein kleines Boot mit Steinen füllen, bis es versinkt, so wäre nicht der erste Stein schuld daran und nicht der letzte, auch nicht der schwerste, sondern alle zusammen.
Und würde man den ersten, den letzten und den schwersten Stein aus dem gesunkenen Boot entfernen, es würde doch nicht wieder auftauchen.
Die Abfolge schicksalhafter Ereignisse im Leben eines Menschen ist unabänderlich wie die Reihenfolge von Kugeln auf einer unzerreißbaren Schnur. Es verhält sich mit ihnen genauso wie mit der unendlichen Reihe der Zahlen, von denen jede einzelne ohne die Existenz aller vorangegangenen undenkbar wäre.
Ohne die Zahl Drei gäbe es keine Zahl Vier.
Ohne die Zahl Zwei gäbe es weder die Zahl Drei noch die Zahl Vier.
Und ohne die Zahl Eins gäbe es nicht Zwei, nicht Drei, nicht Vier noch sonst irgendeine andere Zahl.
Wäre Merirês Mutter nicht kurz nach seiner Geburt gestorben, so hätte seine Schwester ihn nicht beschuldigt, sie getötet zu haben.
Und wäre seine Mutter nicht kurz nach seiner Geburt gestorben und hätte seine Schwester ihn nicht beschuldigt, sie getötet zu haben, so wäre er kein Frauenarzt geworden.
Und wäre er kein Frauenarzt geworden, so wäre er Nebet nie begegnet.
Und wäre er Nebet nie begegnet, so hätte sie ihn auch nie ihrer Freundin Tausret weiterempfehlen können.
Und so reihte sich in seinem Dasein Ereignis an Ereignis, Kugel an Kugel, unverrückbar, unveränderbar und unvermeidlich, bis hin zur letzten Kugel, die ihm den Weg in den Westen wies.
Und wäre Inanna, die Herrin des Himmels, nicht nach drei Tagen des Todes mondgleich wiedergekehrt aus der Unterwelt, so wäre auch diese Geschichte eine andere.
***
DER STADTSCHREIBER
SATIRISCHER ROMAN
Dieses Buch ist eine Neuauflage meines 2009 in der Edition Atelier erschienenen Romans ‚Diesseits
von Eden‘, das damals wegen einer Umstrukturierung des Verlags zwar noch gedruckt wurde, aber nie in den Buchhandel gelangte. Umso mehr freut es mich, dass mein Roman ab 1. November 2017 unter seinem Originaltitel ‚Der Stadtschreiber‘ nicht nur
in meinem Shop, sondern überall im Buchhandel erhältlich sein wird.
KLAPPENTEXT
Hans Pribil ist ein erfolgloser Schriftsteller aus Wien. Deshalb zögert er nicht lange, als er eines Tages die Einladung erhält, das Amt des Stadtschreibers in Eden zu übernehmen. Dieses irgendwo in Niederösterreich gelegene, geheimnisumwitterte Eden ist eine seit Jahrzehnten von der Außenwelt völlig abgeschnittene Enklave, deren Einwohner das Ziel verfolgen, die uralte Utopie des idealen Staats zu verwirklichen. Pribil, den die Aussicht, ein Jahr lang weder für Kost noch Logis aufkommen zu müssen, ebenso beflügelt wie die Hoffnung, mit einem Enthüllungsbericht über den mysteriösen Kleinstaat seinen literarischen Durchbruch zu schaffen, ahnt allerdings nicht, dass die Edener Staatsführung gar nicht daran denkt, ihn wieder ausreisen zu lassen.
„Der Stadtschreiber“ ist ein satirischer Roman über die Manipulationen fanatischer Menschheitsbeglücker, die naive Dummheit der ihnen blindlings ergebenen Untertanen und über die von Diktatoren mit Recht gefürchtete Macht des Gelächters.
(Der Stadtschreiber, Satirischer Roman, 150 Seiten, 2017, Aavaa Verlag)
ISBN 978-3-8459-2462-5
Preis: 10.00 € plus Versandkosten (5,00 € Österreich, 9 € Ausland)
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TEXTPROBE
DIE LEIBWÄCHTER
Es lebten einst in der schönen Stadt Eden zwei junge Leute namens Paul und Mathilde in zahmer Ehe.
Sie liebten sich, sie achteten sich, und zweimal pro Woche hatten sie Sex miteinander. Deshalb wurde Mathilde eines Abends schwanger und neun Monate später von zwei süßen Knäblein entbunden.
„Wie wollen wir denn die beiden nennen?“, fragte der stolze Vater seine stolze Gattin, während er den beiden Säuglingen Nährbier einflößte, um der edlen Flüssigkeit den mühsamen Umweg über die Mutterbrust zu ersparen.
„Paul“, antwortete Mathilde. „Schließlich ist das der Name, der uns beiden mit Abstand am besten gefällt.“
„Einverstanden. Und den anderen?“
„Natürlich auch Paul. Es wäre ungerecht, einem von beiden einen Namen zu geben, der uns weniger gefällt als der seines Bruders. Dadurch würden wir ihn von Anfang an benachteiligen, und so etwas dürfen verantwortungsbewusste Eltern nicht tun, schon gar nicht in Eden.“
„Du hast natürlich vollkommen recht“, entgegnete Paul. „Aber wenn wir sie beide Paul nennen, wie sollen wir sie dann auseinanderhalten?“
„Also, ich finde es absolut nicht erstrebenswert, die beiden auseinanderhalten zu können“, erwiderte Mathilde. „Im Gegenteil: Würden wir in der Lage sein, sie voneinander zu unterscheiden, so wäre die Gefahr groß, dass wir eines Tages den einen dem anderen vorziehen könnten, und dieses Risiko dürfen wir auf gar keinen Fall eingehen. Es ist unsere Pflicht, beide gleich gern zu haben, und das ist nur dann möglich, wenn wir sie so behandeln, als wären sie ein und dieselbe Person.“
Gegen diese überzeugenden Argumente ließ sich nichts einwenden, und da der junge Vater, wie seine Frau, einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn hatte, stimmte er zu.
Die beiden Zwillinge wuchsen also zu kräftigen jungen Männern heran, und zwar in völlig gleicher Art und Weise, sie waren ein Herz, eine Seele, aber leider nur ein halber Verstand.
Was nämlich ihre geistige Entwicklung betraf, erbrachten sie durch ihre Existenz den überzeugenden Beweis, dass der Mensch mit der Amöbe doch näher verwandt ist, als die meisten von uns zugeben würden.
Die Primitivität ihrer Gehirne war kaum noch zu übertreffen, also wurden die beiden zu Irrenwärtern ausgebildet.
In dieser Funktion bekamen sie eines Tages den Auftrag, den Stadtschreiber Hans Pribil zu überwachen. Da ihre Intelligenz aber nicht einmal dafür ausreichte, das Wort „nein“ sinnvoll anzuwenden, sondern nur dazu, Befehlen zu gehorchen, antworteten sie wie aus einem Munde:
„Ich bin Paul“, was in ihrem Jargon so viel hieß wie: „Jawohl.“
***
KRIMINALROMAN
Der austro-amerikanische Filmstar Charlton Davis gilt als aussichtsreichster Kandidat der
Demokraten bei den bevorstehenden Präsidentschaftswahlen. Das einzige Argument, das gegen ihn spricht, sind seine engen Kontakte zu einer weltweit operierenden
Verbrecherorganisation.
Daher beauftragt die CIA den berühmten Fischzüchter und Privatdetektiv James Winston, mit allen
Mitteln zu verhindern, dass Davis tatsächlich zum Präsidenten gewählt wird.
Im Rahmen seiner unorthodoxen ‚Ermittlungen‘ überfällt Winston unter anderem eine Bank, rettet ein Bordell und verschuldet unbeabsichtigt den Selbstmord eines japanischen Butlers, doch all seine Bemühungen, irgendeinen dunklen Punkt in Charlton Davis‘ Vergangenheit zu entdecken, verlaufen im Sand.
Also entschließt er sich dazu, selbst als Kandidat bei den Vorwahlen der Demokraten gegen Davis anzutreten. Mithilfe einer perfekt inszenierten Verleumdungskampagne gelingt es ihm tatsächlich, Davis zu besiegen, doch leider erweist sich dieser Erfolg schon bald darauf als Pyrrhus-Sieg...
Dietmar Füssel, Der Strohmann, Kriminalroman, 2015, Aavaa Verlag, ISBN 978-3-8459-1577-7
Preis: 10,00 € plus Versandkosten (5,00 € Inland, 9 € Ausland)
ACHTUNG! Dieser Roman ist nur noch bei mir erhältlich, allerdings nicht mehr über den Shop, sondern ausschließlich per E-Mail (kontakt@dietmarfuessel.com).
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SUKIYAKI
ROMAN
Raoul Prohaska, seines Zeichens Besitzer eines drittklassigen Beisels in Wien-Ottakring, ist das Musterbeispiel eines ewigen Verlierers. Was immer er auch anfängt, es geht garantiert schief. Er selbst hält sich allerdings mit unerschütterlichem Optimismus für einen begnadeten Geschäftsmann, der bisher immer nur außergewöhnlich viel Pech hatte. Und er ist geradezu besessen von dem Ehrgeiz, eines Tages steinreich zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, würde er sogar seine eigene Mutter verkaufen. Und genau das tut er schließlich auch.
(Sukiyaki - Rindfleisch, Roman, 2013, Aavaa Verlag, 178 Seiten, ISBN 978-3-8459-1063-5)
Preis: 10 € plus Versand (5,00 € Inland, 9 € Ausland)
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DER SOHN EINER HURE
ABSURDER ROMAN
Johann F., Sohn einer ehemaligen Nobelprostituierten, ist einer der erfolglosesten Schriftsteller des 21. Jahrhunderts.
Seine Mutter hingegen hat es nach Beendigung ihrer aktiven Laufbahn durch die Gründung der weltbekannten Quicksexkette ‚Mach schnell und geh‘ zu Reichtum und Ansehen gebracht.
Sein mittelloser Vater, ein nostalgischer Nazi, schwärmt für Schnaps und kleine Hitlerfiguren aus Marzipan.
Seine Geliebte hingegen schwärmt vor allem für sich selbst, weil sie sich für die größte Philosophin aller Zeiten hält.
Johann F. liebt es, stundenlang mit ihr über Gott und die Welt zu diskutieren.
Hingegen hasst er es, mit ihr zu schlafen.
Und das ist sein Verderben.
(Der Sohn einer Hure, Roman, 2013, Sisyphus Verlag, 176 Seiten, ISBN 978-3-901960-68-0)
Preis: 14 Euro plus Versand (5,00 € Inland, 9 € Ausland)
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Dietmar Füssel: Der Sohn einer Hure.
Roman.
Klagenfurt: Sisyphus 2013.
176 Seiten; kartoniert; Euro 14,00.
ISBN 978-3-901960-68-0.
„Der Sohn einer Hure“ zu sein, ist – wie sich ganz vorurteilsfrei denken lässt – nicht unbedingt die angenehmste, psychisch
unbelastetste Rolle. Und wenn man, wie Johann F., statt ein Wunschkind eigentlich bloß die Panne einer jungen, unerfahrenen „Engelmacherin“ ist und bereits im zarten Kleinkindalter das
kundenfördernde „Amt eines neutralen Beobachters“ ausüben muss, was in diesem Fall heißt, „24960 Mal Zeuge eines Geschlechtsverkehrs“ zu sein; des weiteren zwischen sechs und achtzehn in einer
elitären Privatschule in der Schweiz steckt, wo man eine über „Lustschreie, Stöhnorgien (...) und nackte, behaarte Politikerärsche“ hinausreichende Weltbilderweiterung erfährt, während man seine
Mutter nur ein einziges Mal (nämlich am Ende der Internatszeit) sieht und bei dieser Gelegenheit leider nicht umhin kommt, ihr undiplomatisch unter die Nase zu reiben, dass man sie zutiefst
verachte (aber nicht, weil sie einen nie besucht, sondern weil sie als „beste Liebesdienerin von ganz Wien“ eine Bordellkette gegründet hat, „in der Sex wie ein Ramschartikel zu Schleuderpreisen
angeboten wird“), dann bricht man nicht bloß einen „hässlichen Streit“ vom Zaun; nein, dann hat man wirklich ein Problem.
Von pekuniärer Art ist es nicht, erhält Johann doch von seiner Mutter eine monatliche Zuwendung in Höhe von 3000 Euro. Das Problem liegt mehr im zwischenmenschlichen Bereich, ist doch die Apanage
daran gebunden, dass sich Johann nie mehr bei ihr meldet.
Starker Tabak! Da kann man „ein gebildeter, intelligenter Mann“ sein, wie man will; Spuren bleiben in jedem Fall: So ist Johann
„krampfhaft harmoniebedürftig“, hat ein ausgeprägtes „sexuelles Desinteresse“, findet es besser, „eingebildet als ungebildet“ zu sein und ist überhaupt ein ziemlicher Spinner; was sich aber in
Wien nicht unbedingt als Ausnahme von der Regel erweist. Denn „nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine so hohe Dichte an Spinnern, Sonderlingen und Psychopathen“ wie hier. Und wie es sich für
einen ordentlichen Spinner gehört, sind da recht wenige Menschen um Johann herum: Er lebt allein, hat keine Freundin, kein Haustier, kein Handy und keinen Computer, obwohl er eigentlich
Schriftsteller ist; ein mutiger noch dazu. Schließlich hat er sich der Avantgarde verschrieben und fabriziert „äußerst gewagte literarische Experimente“, mit denen er jedoch so wenig Geld
verdient, dass er davon „nicht einmal eine Hausstaubmilbe ernähren“ könnte.
Tröstlicherweise hat er ja „eine stinkreiche Mutter“! Denn der Mann, den er Vater nennt (ihr ehemaliger Beschützer), wäre zu Unterhaltszahlungen kaum fähig, fehlt doch dem „nicht mehr
vermittelbaren Langzeitarbeitslosen“ und am Existenzminimum dahingrundelnden Sozialhilfeempfänger, der seinen Körper der Universitätsklinik verkauft hat, schon das Geld, um sich ein paar Tage
lang in seinem von „eingefleischten Nazis“ frequentierten Stammlokal zu betrinken und kleine Hitlerfiguren aus braunem Marzipan zu verzehren.
Doch Geld ist sowieso nicht Johanns Problem, sondern mehr, dass er wegen der unkonventionellen Umstände seines Heranwachsens zum „anthropophoben Misanthropen“ mutiert ist; im Grunde aber gar
nicht so alleine sein will, wie er ist. Diesbezüglich kommt ihm das Schicksal schließlich entgegen, lernt er doch bei einer Diskussionsveranstaltung über „das Kuhtum der Kuh“ mit dem indischen
Guru Ramaprashnan eine um zwei Jahre jüngere Philosophiestudentin kennen, in der er „eine Seelenverwandte gefunden“ zu haben glaubt, erklärt sie sich doch bereit, mit ihm in ein altes Bauernhaus
„unweit von Untersiebersdorf“ im Burgenland zu ziehen.
Die Bedingungen ihres Zusammenlebens regelt ein notariell beglaubigter, schriftlicher Vertrag, der seiner „philosophischen Geliebten“ nicht nur ein mietfreies Wohnrecht und 800 Euro
Lebensunterhalt sichert, sondern ihn selbst dazu verpflichtet, mit ihr „sexuell zu verkehren“, was ihm angesichts seiner diesbezüglichen „Appetitlosigkeit“ schwer fällt. Nachdem sie aber „eine
sentimentale Schwäche“ für ihn hegt, begnügt sie sich „mit zwei Kopulationen pro Woche“. Doch als „charakterlich minderwertiges Subjekt“ ist Johann leider derart unsensibel, dass er ihr nicht nur
„eine aufblasbare Mr.-World-Liebespuppe“ zum Geburtstag schenkt, sondern auch noch den feschen Briefträger erpresst, als Liebhaber für ihn einzuspringen.
Das läuft gehörig schief. Und am Ende steht Johann ohne Geliebte da, verbringt seine „Tage mit Weinen und Saufen“, wird gewalttätig und entkommt als „ziemlich geschickter Lügner“ zwar dem
Gefängnis, den Alpträumen allerdings nicht: Jede Nacht sieht er, wie seine Katze in seinen Kopf eindringt und immer „ein haselnussgroßes Stück“ Gehirn davonträgt.
Davon trägt einen auch dieser skurrile, abwechslungsreiche Roman, der als auf 22 Kapitel verteilte „Aufzeichnungen“ seines Protagonisten Johann F. firmiert. Darin präsentiert sich eine satirisch
aufgeladene Wirklichkeit, die eine Reihe von Klischees bedient, wie zum Beispiel: das Burgenland als Künstlerparadies, der Pfarrer als Glaubensvermittler und schwarz lackierte Fingernägel als
Unanständigkeit. Derlei wird ins Absurde gesteigert, dass man im „Guru einen Trottel“ und im reichen Schnösel den Investor der „philosophischen Grundlagen für eine neue Weltreligion“ ausmachen
kann.
Und wo „kein Gewissen, keine Moral (...)und keine Ziele mehr“ sind, scheint es (wie sich zeigt) ohnehin ratsamer, „an eine gute Fee in Katzengestalt“ zu glauben, „als an einen unsichtbaren,
unriechbaren und unfühlbaren Gott“.
Derart wunderbaren, ironisch unterlegten Weisheiten begegnet man immer wieder in diesem mit überraschenden Wendungen gespickten Roman, von dem nicht bloß „eine rein intellektuelle“ Faszination
ausgeht, sondern der auf recht vielschichtige und beeindruckende Weise zu unterhalten vermag.
Andreas Tiefenbacher
17. Dezember 2014
DIESSEITS VON EDEN
SATIRISCHER ROMAN
Hans Pribil ist ein erfolgloser, vom Leben enttäuschter Schriftsteller aus Wien.
Eines Tages nun wird er völlig überraschend dazu eingeladen, das Amt des Stadtschreibers von Eden zu übernehmen.
Bei diesem geheimnisumwitterten ‚Eden’ handelt es sich um einen irgendwo im Waldviertel gelegenen Stadtstaat, der sich im Jahr 1925 von der Republik Österreich losgesagt hat, um innerhalb seiner Grenzen die Utopie des idealen Staates zu verwirklichen und den seit seiner Gründung kein einziger Ausländer mehr betreten hat.
Hoch erfreut nimmt Pribil die Einladung an, weil er sich von seinem Bericht über seinen Aufenthalt in dem mysteriösen Kleinstaat seinen lang ersehnten literarischen Durchbruch erhofft.
Was er nicht ahnt, ist, dass die Edener Staatsführung gar nicht daran denkt, ihn jemals wieder ausreisen zu lassen...
‚Diesseits von Eden’ ist ein satirischer Roman über Manipulation und Mythenbildung, menschliche Selbstüberschätzung und über die von Diktatoren zu Recht gefürchtete Macht des Gelächters.
(Diesseits von Eden, satirischer Roman, 2009, Edition Atelier, 128 Seiten. ISBN 978-3-902498-28-1
Preis; 8,00 Euro plus Versandspesen (5.00 Euro Österreich, 9 Euro Ausland)
Achtung! Dieses Buch ist mittlerweile nicht mehr im Buchhandel erhältlich, sondern nur mehr bei mir!
RINDFLEISCH
ROMAN
Raoul Prohaska, seines Zeichens Besitzer eines drittklassigen Beisels in Wien-Ottakring, ist das Musterbeispiel eines ewigen Verlierers: Was immer er auch anfängt, es geht garantiert schief. Er selbst hält sich allerdings mit unerschütterlichem Optimismus für einen begnadeten, cleveren Geschäftsmann, der bloß bisher immer außergewöhnlich viel Pech hatte. Prohaska ist geradezu besessen von dem Ehrgeiz, eines Tages steinreich zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, würde er sogar seine eigene Mutter verkaufen. Und genau das tut er schließlich auch.
Rezension:
...steigen Sie einfach ein in diese absurde Geschichte, die da so langsam Schwung nimmt und plötzlich ungebremst abhebt: Raoul Prohaska heißt der Icherzähler: Kind einer der kleinstbürgerlichen Hinterhältigkeit entstiegenen genialen Mutter und eines nicht mehr so ganz genau bestimmbaren orientalischen Vaters. Sein Verhängnis: ein chronischer Optimismus auf dem Weg zu Geld und Erfolg, der immer durch eine kleine Unbedachtsamkeit, einen winzigen Rechenfehler oder die plötzliche Willkür des Schicksals Schiffbruch erleidet. Und nebenbei erfährt man einiges über widerliche Familienbande, schottische Hochlandrinder, japanische Eßgewohnheiten und andere Begebenheiten, die plötzlich allesamt merkwürdig ineinander greifen. Und je verrückter sich die Geschichte entwickelt, umso ernster und plausibler wird sie uns vom Autor serviert...ein heißer Tip für alle, die sich in schräg-absurder Komik wohl fühlen.(Reinhard Ehgartner, bibliotheksnachrichten 4/00)
(Roman, 2000, Resistenz Verlag, 5 Euro plus Versand (5 € Inland, 9 € Ausland)
Achtung! Dieses Buch ist im Buchhandel nicht mehr erhältlich, sondern nur noch bei mir!
ABSURDE KURZGESCHICHTEN
DEPPENTANGO
MERKWÜRDIGE GESCHICHTEN ÜBER VERSAGER, UNGLÜCKSRABEN UND IDIOTEN
Dietmar Füssels Spezialgebiet ist die absurde Kurzgeschichte, was er in seinem neuen Buch ‚Deppentango - Merkwürdige Geschichten über Versager, Unglücksraben und Idioten‘ einmal mehr unter Beweis stellt.
Darin erfährt man unter anderem, warum der Plan des Britischen Geheimdienstes, Hitler in eine Frau umzuwandeln, nicht funktioniert hat, welches Gemüse sich am besten zum Bau von Raumschiffen eignet, was es mit Gurkenmasken, Eskimobräuchen, Leichensammlern, Vampirjägern, Spaghettifeinden und Austro-Indianern auf sich hat und warum es sich für unser defizitäres Gesundheitssystem letztlich doch nicht rechnen würde, professionelle Gesundbeter zu engagieren...
Dietmar Füssel, Deppentango - Merkwürdige Geschichten über Versager, Unglücksraben und Idioten, 124 Seiten, 2018, Arovell, ISBN 978-3-9031-8923-2
Preis: 12,00 € plus Versandkosten (5,00 € Österreich, 9 € Ausland)
TEXTPROBE
GESUNDBETER
Sehr geehrter Herr Finanzminister!
Ich bin zwar nicht ganz sicher, ob Sie für mich überhaupt der richtige
Ansprechpartner sind - oder vielleicht doch eher der Herr Gesundheitsminister - aber da letztlich Sie die Verantwortung für die gesamten Finanzen unseres Landes tragen, glaube ich, dass mein
Vorschlag, dessen Umsetzung beträchtliche Einsparungen zur Folge hätte, bei Ihnen doch an der richtigen Adresse ist.
Wie Sie vielleicht schon gehört haben, Herr Minister, wurde vor einigen Jahren
durch eine in den USA durchgeführte Studie der wissenschaftliche Beweis erbracht, dass kranke Menschen, für die gebetet wird, um dreißig Prozent schneller genesen als Patienten, für die nicht
gebetet wird.
Und wenn das wirklich stimmt - woran ich persönlich nicht zweifle - so ergäben
sich daraus für unser defizitäres Gesundheitssystem enorme Einsparungsmöglichkeiten, und zwar dadurch, dass in jedem Spital ein professioneller Beter eingestellt wird, der nichts anderes zu tun
hat, als Gott um die Genesung der Patienten zu bitten.
Durch ihre um dreißig Prozent schnellere Genesung könnte nämlich auch die
durchschnittliche Verweildauer der Patienten im Krankenhaus um dreißig Prozent gesenkt werden, was eine Kostenreduktion in vielfacher Millionenhöhe zur Folge hätte.
Mir ist vollkommen klar, dass mein Vorschlag reichlich ungewöhnlich ist, aber
angesichts der prekären finanziellen Situation unseres Landes sollte man es doch - zunächst natürlich nur in zwei oder drei Spitälern - probeweise damit versuchen.
Hochachtungsvoll
Georg Novotny
P.S: Sollten Sie meinen Vorschlag tatsächlich realisieren, ersuche ich Sie darum, als Zeichen Ihrer Dankbarkeit einen der Posten als professioneller Gesundbeter an mich zu vergeben, da ich schon seit längerer Zeit arbeitslos bin.
Sehr geehrter Herr Novotny!
Herzlichen Dank für Ihren interessanten Vorschlag.
Die von Ihnen erwähnte Studie ist mir selbstverständlich bekannt.
Unglücklicherweise hat die Sache aber auch einen Haken, nämlich den, dass sich
durch die Gebete auch die Restlebenszeit der unheilbar Kranken um dreißig Prozent erhöhen würde, und da es sich bei diesen fast ausschließlich um Fälle der Intensivmedizin handelt, würde die
Realisierung Ihres Vorschlags letzten Endes nicht bloß keine Kostensenkung, sondern im Gegenteil sogar eine beträchtliche Kostenerhöhung mit sich bringen.
Daher bleibt uns leider nichts anderes übrig, als von einer Umsetzung Ihres
interessanten Vorschlags Abstand zu nehmen.
Hochachtungsvoll
Ihr Finanzminister
Sehr geehrter Herr Finanzminister!
Sie haben vollkommen Recht. An die unheilbar Kranken habe ich tatsächlich nicht
gedacht.
Aber man könnte dieses Problem lösen, indem man die professionellen Gesundbeter
damit beauftragt, ausschließlich für die heilbaren Patienten zu beten. Das wäre doch möglich, meinen Sie nicht auch?
Dann stünde der Verwirklichung meines Vorschlags nämlich nichts mehr im Wege. Und
bitte vergessen Sie dann nicht darauf, mich bei der Vergabe der Gesundbeterstellen zu berücksichtigen.
Hochachtungsvoll
Georg Novotny
Sehr geehrter Herr Novotny,
im Namen des Herrn Finanzministers bedanke ich mich herzlich für Ihr
Interesse.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.bmf.gv.at .
Ich hoffe, Ihnen mit dieser Auskunft gedient zu haben.
Hochachtungsvoll
i.A.
Ihr Finanzminister
Sehr geehrter Herr Finanzminister!
Da Sie sich nicht einmal mehr die Mühe gemacht haben, auch meinen zweiten Brief an
Sie zu beantworten - was, gelinde gesagt, eine bodenlose Frechheit ist - sehe ich mich leider dazu gezwungen, ab sofort täglich gegen Sie zu beten, wodurch Ihre Restamtszeit als Finanzminister
sich um dreißig Prozent verkürzen wird.
Sie haben es ja nicht anders gewollt.
Georg Novotny
P.S: Gott wird Sie für Ihre Ignoranz bestrafen! Sie werden sehen!!!
Das erste Gebet gegen Sie habe ich bereits gesprochen, und zahllose weitere werden
folgen. Zeit genug dafür habe ich ja.
WIRF DEN SCHAFFNER AUS DEM ZUG
RESPEKTLOSE GESCHICHTEN
Mehr als dreißig Jahre nach seinem Erscheinen gibt es nun endlich eine Neuauflage meines überaus erfolgreichen Kurzprosabandes ‚Wirf den Schaffner aus dem Zug‘, der 1983 auf der Frankfurter Buchmesse mit dem Preis für das beste deutschsprachige Erstlingswerk des Jahres ausgezeichnet wurde.
Diese Neuausgabe beinhaltet nicht nur sämtliche Texte der Erstausgabe, sondern darüber hinaus auch noch die besten Geschichten aus dem Nachfolgeband ‚Dietmar Füssels Wunderhorn‘.
Und das alles um 9 Euro 95!
Diese frivolen und fröhlichen, makabren und haarsträubenden, ironischen wie selbstironischen Geschichten berühren Tabus. Schwarzer Humor, surrealistische Formen und Nähe zum Menschen - dies ist im besten Sinne die konsequente Fortsetzung österreichischer Erzähltradition. Respektlos und aberwitzig - „vom Ironischen bis ins Makabre gesteigert.“ (FAZ)
Dietmar Füssel, ‚Wirf den Schaffner aus dem Zug‘, Respektlose Geschichten, 2016, vitolibro, ISBN 978-3-86940-230-7
Preis: 9,95 € plus Versandkosten (5,00 € Inland, 9 € Ausland)
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BETRIEBSUNFALL
Ich liebe meine Arbeit.
Über dem Tor zur Fabrikshalle ist ein Schild angebracht, auf dem steht:
‚Arbeit ehrt
Mensch und Pferd.’
Das hat unser Chef selbst gedichtet und prompt damit die ‚Wanderblume dichtender Unternehmer’ gewonnen. Wir alle waren damals unheimlich stolz auf ihn.
Unser Chef hält bei aller Güte eine Menge auf die richtige Arbeitsmoral, um nicht in Konkurs gehen zu müssen, den er uns in den schwärzesten Farben schildert.
„Ihr habt Plattfüße und stellt unverschämte Forderungen“, behauptete er einmal.
Wir gingen in uns und erkannten, dass er im Recht war, denn wir hatten uns dagegen gewehrt, die halbe Löhnung in Form von Naturalien, sprich: In Form von 250 Tuben Blendi-Mendi-Zahncreme, ausbezahlt zu bekommen.
Besonders Meyer hat sich gewehrt. der arme Meyer!
Es war ein grässlicher Betriebsunfall.
Wann man sich vorstellt, dass sich in der darauf folgenden Zeit viele Menschen mit Meyer die Zähne geputzt haben... man könnte vergehen vor Gram.
Seit jenem Tag hat Blendi Mendi rote Streifen.
Wie sagte einmal ein Weiser?
‚Gute Erfindungen macht stets der Zufall’.
In jüngster Zeit fühle ich mich allerdings wenig glücklich.
Angst beschleicht mein Herz.
Neulich war ein Wirtschaftsexperte in der Firma, und ich hörte ihn wieder und wieder zum Chef sagen:
„Rationalisierung! Rationalisierung!“
Endlich traten sie zu mir hin und der Experte fragte:
„Was zum Beispiel tut der da?“
„Er pustet die Zahncreme in die Tuben“, antwortete der Chef wahrheitsgemäß.
„Ein Blasbalg wäre billiger, den der Nebenmann mit dem Fuß treten könnte. Der faule Sack schlägt sonst ja ein bei seiner Arbeit.“
Der Chef nickte zustimmend und ich verstand nur noch ein:
‚Muss weg.’
Da ich genau weiß, dass der Chef mich nicht kündigen wird, da ich Recht auf eine Abfindung habe, muss ich das Schlimmste befürchten, zumal ich an verschiedenen Anzeichen bemerke, dass bereits Vorkehrungen zu meinem Arbeitsunfall getroffen werden.
So zum Beispiel wurde das Schutzgitter der neben meinem Arbeitsplatz befindlichen Zerkleinerungsmaschine entfernt - angeblich, weil es repariert werden muss.
Auch schlägt mich unser Vorarbeiter kaum noch, da er ein mitleidiges Herz hat.
Ich könnte ja kündigen - aber wer sollte dann meiner Familie das tägliche Brot verdienen?
So bin ich lieber wieder religiös geworden und bete, dass ein anderer zum Opfer erwählt wird, zum Opfer des Forschritts, der heute eben ‚Rationalisierung’ heißt.
Manchmal freilich denke ich, ich könnte ja meinen Nebenmann versehentlich in die Zerkleinerungsmaschine rempeln...
Das wäre zwar unkollegial ... aber es ist die Lösung!
Tut mir leid, Kumpel.
PANTHOKANARISCHE PLOTTENSPRÜNGE
ODER
DIE VERGEBLICHE SUCHE NACH DER VERGEBLICHKEIT
Ein Mann namens Kana reiste nach Zentralasien, um in der tadschikischen Provinz Panthokan nach einem verschollenen arischen Volksstamm zu suchen, doch er fand weder den Volksstamm noch die Provinz. Daher beschloss er, einer zwischen Ghana und China weit verbreiteten Religionsgemeinschaft beizutreten, um zu Gott zu finden, doch er fand weder die Religionsgemeinschaft noch Gott, bis er schließlich im Alter von 72 Jahren von einem Panther zerrissen wurde.
Über Kanas abenteuerliches Leben könnte man Romane schreiben. Weil aber dieses Buch hier kein Roman ist, sondern eine Kurzprosasammlung, wird man darin vergeblich nach ihm suchen.
Dietmar Füssel, Panthokanarische Plottensprünge oder die vergebliche Suche nach der Vergeblichkeit, 2014, Arovell Verlag, ISBN 9783902808752
Preis: 12,00 € plus Versandkosten (5,00 € Inland, 9 € Ausland)
Dieses Buch ist im Buchhandel nicht mehr erhältlich, sondern nur mehr bei mir!
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GÖTTER UND IHRE FANS
EIN STREIFZUG DURCH DIE WUNDERVOLLE WELT DES GLAUBENS
GÖTTER UND IHRE FANS
EIN STREIFZUG DURCH DIE WUNDERVOLLE WELT DES GLAUBENS
‚Götter und ihre Fans’ handelt von unsichtbaren, unhörbaren, unriechbaren und unfühlbaren Wesen, von deren Wohlwollen angeblich die Qualität unseres postmortalen Daseins abhängt, weshalb ihre Anhänger durch die Befolgung zahlloser bizarrer Vorschriften und Rituale versuchen, sich bei ihnen einzuschleimen.
Warum ist es nicht unbedingt ein Beweis für eheliche Untreue, wenn man seine Frau mit einem nackten Mann im Schlafzimmer überrascht?
Was haben Truthühner mit panthokanarischen Beschneidungsritualen zu tun? Und warum ist es für katholische Priester nicht ratsam, sich den Penis tätowieren zu lassen?
Diese und zahlreiche andere drängende Fragen werden in meinem Erzählband beantwortet.
Nun ist es aber bekanntlich so, dass Glaube und Erkenntnis sich nicht besonders gut vertragen. Daher ist es mir auch bedauerlicherweise nicht möglich, für die Unversehrtheit der religiösen Gefühle meiner Leser zu garantieren. Menschen mit leicht verletzbaren religiösen Gefühlen ist daher dringend von der Lektüre dieses Buches abzuraten.
(‚Götter und ihre Fans’, ein Streifzug durch die wundervolle Welt des Glaubens. 2012, arovell verlag, 167 Seiten, ISBN 9783902808233 )
Preis: 10,00 plus Versand (5,00 € Inland, 9 € Ausland )
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TEXTPROBE
Theologie für Dummies
Altägyptisch:
Bilder sind Pforten und Statuen sind Behausungen.
Zoroastrismus:
Ein Fußballspiel hat zwei Hälften zu je 45 Minuten.
Ein Eishockeyspiel hat drei Drittel zu je 20 Minuten.
Der Kampf zwischen Gut und Böse hat vier Viertel zu je 3.000 Jahren.
Verlängerung gibt es keine.
Judentum:
Cholerischer Gott fordert von seinen Anhängern als Gegenleistung für seinen immerwährenden Beistand die Einhaltung zahlloser bizarrer Speise- und Bekleidungsvorschriften sowie die Verstümmelung der Genitalien ihrer männlichen Kinder.
Buddhismus:
Leben ist Leiden.
Karma vermeiden.
Ab durch die Mitte!
Anatta, bitte.
Hinduismus:
Alles ist belebt,
alles ist göttlich,
alles ist alles,
Brahman und Atman sind eins.
Taoismus:
Du sollst immer allen in den Arsch kriechen.
Shintoismus:
Krummjuwelen sind wertvoller als Kronjuwelen, sofern man sie in Schreinen aufbewahrt.
Auf dem Weg der Geister ist Reinheit unerlässlich.
Christentum:
Empathischer, von einer Jungfrau geborener Gottessohn lässt sich von den Menschen zu Tode foltern, weil sein überaus nachtragender Vater aus unerfindlichen Gründen nur unter dieser Bedingung bereit ist, ihnen ein von ihren Vorfahren begangenes Bagatelldelikt zu verzeihen.
Islam:
Es gibt nur einen Gott, und der ist kinderlos.
Theologie:
Als Wissenschaft deklarierte Beschäftigung mit unsichtbaren, unhörbaren, unriechbaren und unfühlbaren machtvollen Wesen mit gewaltigen übernatürlichen Fähigkeiten, deren vor mehr als einem Jahrtausend angeblich vollbrachte Taten sich allerdings ebenso wenig beweisen lassen wie jene von Rübezahl und Herkules.
Religionsfreiheit:
Befreit sein von jeglicher Religion.
MÖRDER WIE DU UND ICH
EIN STREIFZUG DURCH DIE WELT DES VERBRECHENS
Was ist der Unterschied zwischen einem groben Email und griffigem
Mehl?
Sind Lyriker auf Verlagssuche gefährlich?
Warum sollten Exhibitionisten bei ihrer Tätigkeit lieber kein Feuerzeug verwenden?
Wie fängt man Aale?
Ist Eigentum Diebstahl?
Gibt es eine Erbschuld?
Und ist es eigentlich möglich, mit Hilfe von Trüffelschweinen Pilzerkrankungen
im Genitalbereich zu diagnostizieren?
Mit diesen und anderen ebenso brennenden Fragen befasst sich das vorliegende Buch,und die meisten davon werden sogar beantwortet.
Auch wenn die Antworten zuweilen etwas merkwürdig klingen...
('Mörder wie du und ich', Kurzgeschichten, 2005, 128 Seiten)
Preis: 5 Euro plus Versandspesen (5,00 Euro Inland, 9 Euro Ausland)
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ARBEIT EHRT MENSCH UND PFERD
KURZGESCHICHTEN
'Arbeit ehrt Mensch und Pferd' ist eine Sammlung merkwürdiger Geschichten zum Thema Arbeit.
Textprobe:
DER HERSTELLER
Eines Tages schneiderte ich mir eine Hose aus Schnürlsamt, doch da ich leider von der Schneiderei nichts verstehe, paßte sie mir nicht.Dann stellte ich einen Tisch aus Holz her, doch da ich leider von der Tischlerei nichts verstehe, brach er zusammen.
Dann baute ich mir ein Haus aus Ziegeln, doch da ich leider auch vom Bauen nichts verstehe, stürzte es ein.
Um endlich wieder einmal ein Erfolgserlebnis zu haben, zeugte ich drei Söhne aus Fleisch und Blut.
Mein erster Sohn wurde Schneider und schneiderte mir eine Hose aus Schnürlsamt, die mir wie angegossen paßt.
Mein zweiter Sohn wurde Tischler und stellte für mich einen Tisch her, der nicht zusammenbricht.
Mein dritter Sohn wurde Baumeister und baute mir ein Haus, das nicht einstürzt.
Ich bin natürlich sehr stolz auf meine tüchtigen Söhne, aber ebenso stolz bin ich auf mich selbst.
Zwar verstehe ich leider nichts von Schneiderei, Tischlerei und vom Hausbauen, doch dafür verstehe ich eine Menge von der Herstellung der für diese Arbeiten benötigten Fachleute.Man muß sich eben zu helfen wissen...
('Arbeit ehrt Mensch und Pferd', Kurzgeschichten, Resistenz Verlag, 2002, 88 Seiten, ISBN 3-85285-094-0, 5 € plus Versandspesen (5,00 Euro Inland, 9 € Ausland)
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APHORISMEN
ZEITFENSTER
LEBENSBILDER UND APHORISMEN
Vor wenigen Tagen erschien im Liliom Verlag mein zwanzigstes Buch ‚Zeitfenster - Lebensbilder und Aphorismen‘.
Natürlich freue ich mich sehr über dieses Jubiläum.
Noch viel mehr freue ich mich allerdings darüber, dass ich zum ersten Mal die Möglichkeit hatte, ein Buch gemeinsam mit Mony zu gestalten, wobei ich für den Text zuständig war, sie hingegen für die stimmungsvollen, dazu passenden Fotos, die aus ‚Zeitfenster‘ ein wunderschönes, unvergängliches Geschenk machen. Deshalb gibt es diesmal nicht nur eine Textprobe, sondern auch eine ‚Bildprobe‘. (Siehe unten.)
Bilder sind Fenster in eine Wunschweilt, und Fotografien sind Fenster in die eigene Erinnerung. ‚Zeitfenster‘ sind gedankliche und fotografische Momentaufnahmen, die Gedanken in Bilder und Bilder in Gedanken verwandeln.
Dietmar Füssel und Mony Hemetsberger, ‚Zeitfenster - Lebensbilder und Aphorismen‘, 104 Seiten, 36 ganzseitige Fotografien, 2018, Liliom Verlag, ISBN 9783934785793
Preis: 24 € plus Versandkosten (5,00 € Österreich, 9 € Ausland)
TEXTPROBE
Die Phantasie kennt keine Naturgesetze.
*
Die Natur begeht keine Irrtümer. Sie ist übermenschlich.
LYRIKBÄNDE
MONDGEZEITEN
Je älter ich werde, desto weiser werde ich. Und je weiser ich werde, desto besser werden meine Gedichte. Möglicherweise ist es sogar so, dass die Weisheit eines Mannes sich indirekt proportional zu seiner Testosteronproduktion verhält.
Das wäre zumindest eine sehr plausible Erklärung dafür, warum die meisten pubertären Liebesgedichte so unerträglich schlecht sind wie meine eigenen.
So gesehen hat das Alter also durchaus auch seine Vorteile - bis einem die gnadenlose Dämonin der Demenz Sprache, Bewusstsein und Gegenwart raubt.
Umso wichtiger ist es, den Tag zu nutzen. Umso wichtiger ist es, das Leben zu lieben.
Füssel Dietmar, 'Mondgezeiten', Lyrik, 82 Seiten, 2019, Mitgift Verlag, ISBN 978-3-903095-32-8
Preis: 12,90 € plus Versandkosten (5,00 € Inland 9 € Ausland)
TEXTPROBE
DIE WEISHEIT DES ALTERS
Abgenabelt und fortgetragen
in Richtung Tod.
Die Milch der Mutter
ist die Milch des Todes.
Die Schule des Lebens
ist die Schule des Todes,
die Arbeit des Lebens
vergänglich.
Die Liebe des Lebens
ist sterblich,
so wie auch
die Kinder der Liebe
So wie auch
die Liebe der Kinder.
Die Weisheit des Alters
ist Schweigen.
TRÄUME UND WOLKEN
ODER
DIE SEHNSUCHT NACH LEBEN
Gedichte und Fotografien
Am 9. September erschien im Liliom Verlag mein neuer Lyrikband ‚Träume und Wolken oder die Sehnsucht nach Leben‘, eine Sammlung von Gedichten über Leben, Liebe und Vergänglichkeit.
Die Aufgabe von Gedichten ist es, Erinnerungsspuren im Gedächtnis ihrer Leser zu hinterlassen, und Erinnerungen waren für mich auch der Grund dafür, dieses Buch zu schreiben.
Ich habe ‚Träume und Wolken‘ meiner lieben Freundin Ursula Dietl gewidmet, einer begnadeten Naturfotografin, die am 9. September 2014 ihren mit bewundernswertem Lebensmut und nicht minder bewundernswertem Eigensinn geführten Kampf gegen ihre Krebserkrankung verloren hat.
Es ist natürlich purer Zufall, dass mein Buch auf den Tag genau ein Jahr nach Ursulas Tod erschienen ist, aber es ist ein Zufall, der mir etwas bedeutet.
Mein Ziel war es, ein Buch zu schreiben, das ihr gefallen hätte. Ich glaube, das ist mir auch gelungen.
Und weil Hans Mayer vom Liliom Verlag sich bereitwillig davon überzeugen ließ, meinen Lyrikband mit Ursulas wundervollen, innigen Naturfotografien zu vervollkommnen, ist aus einem schönen Buch ein wertvolles geworden.
Denn auch Bilder können Erinnerungsspuren hinterlassen. Genau wie Gedichte.
Dietmar Füssel, Träume und Wolken oder die Sehnsucht nach Leben, Gedichte und Fotografien, 2015, Liliom Verlag, ISBN 978-3-934785-83-0
Preis: 22,00 € plus Versandkosten (5,00 € Inland, 9 € Ausland)
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TEXTPROBE
DAS LEBEN IST LANG GENUG
Das Leben ist schön genug,
es zu lieben,
auch wenn es schwer ist.
Das Leben ist leicht genug,
es zu tragen,
auch wenn es schwer ist.
Das Leben ist lang genug,
es zu nutzen,
auch wenn es kurz ist.
Das Leben ist kostbar genug,
es zu schätzen,
auch wenn es schwer ist.
Das Leben ist Grund genug,
es zu leben,
auch wenn es schwer ist.
Das Leben ist lang genug,
es zu nutzen,
auch wenn es kurz ist.
MENSCHENFLEISCH
EIGENARTIGE GEDICHTE
In der österreichischen Literatur haben der schwarze Humor, das Makabere,
ja, auch der boshafte Witz einen festen Platz.Dietmar Füssel knüpft hier an und ist doch
originell im besten Sinne:
Eigenartig nennt er seine Gedichte, das sind sie. Und wie ...
Durch die scheinbar niedliche Form gereimter Strophen geistern Monster, Menschenfresser, beißwütige Tiere - aber auch
skrupellose Gangster, ungute Lehrer, ignorante Polizisten, Ehefrauen auf Abwegen, Mädchen, die keine sind.
Wer sich zugesteht, laut zu lachen, auch über derbe Scherze, anstatt bloß verschämt zu grinsen, wer dabei dennoch das Hinterfragen des scheinbar Normalen wagen will, der ist bei „Menschenfleisch“ richtig!
(Erich Schirhuber)
(Dietmar Füssel, Menschenfleisch - Eigenartige Gedichte, Edition Roesner, 2014, ISBN 978-3-902300-85-0)
Preis: 10,00 € plus Porto (5,00 € Inland, 9 € Ausland)
ACHTUNG! DIESES BUCH IST NUR NOCH BEI MIR ERHÄLTLICH!
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LEIDENSCHAFT
LATEINAMERIKANISCHE LIEBESGEDICHTE
Die Idee zu diesem Buch verdanke ich Wim Wenders beeindruckender Dokumentation ‚Buena Vista Social Club’, in deren Mittelpunkt einige zu Unrecht in Vergessenheit geratene kubanische Musiker standen.
Dieser Film weckte in mir nämlich den Wunsch, die stolze, seelentiefe, über alle Grenzen und Gesetze erhabene Leidenschaftlichkeit lateinamerikanischer Liebeslieder in deutschsprachigen Liebesgedichten nicht bloß nachzuahmen, sondern wahrhaft nachzuempfinden.
Für einen so rationalen Menschen wie mich, der es gewohnt war, seine Gefühle dem Verstand unterzuordnen, war es bis dahin freilich ein sehr, sehr weiter Weg, der mich bis nach Kuba führte.
Und dieser Reise, die ich gemeinsam mit meiner geliebten ‚brujita’ Mony unternahm, verdanke ich die entscheidenden Eindrücke, ohne die ich dieses Buch nicht hätte schreiben können.
‚Leidenschaft’ ist ohne Zweifel mein schönstes Buch, was nicht zuletzt Monys Cover und den Illustrationen von Elisabeth Bernauer zu verdanken ist. Ich wollte in deutscher Sprache Liebesgedichte im Stil lateinamerikanischer Liebeslieder schreiben, Gedichte über Liebe und Hass, Kummer und Abschied, unvernünftige, tabulose Gedichte über das beglückende und gefährliche, segensreiche und zerstörerische, hundertmal verfluchte und tausendmal gepriesene Feuer in unseren Adern, das sich Leidenschaft nennt.
Das Ergebnis ist dieses Buch.
(Leidenschaft, Lateinamerikanische Liebesgedichte, 2010, Liliom Verlag, 96 Seiten. ISBN 978-3-934785-50-2
Preis: 18 Euro plus Versand (5,00 Euro Inland, 9 Euro Ausland)
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UNTERWEGS
LYRIK
Mit diesem sehr persönlichen Gedichtband, den ich sogar als lyrisches Selbstporträt bezeichnen würde, ging eine zermürbende vierzehnjährige Durststrecke ohne Buchpublikation für mich zu Ende.
(Lyrik, Bibliothek der Provinz, 1998, 11 Euro plus Versandkosten (5,00 Euro Inland, 9 Euro Ausland)
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TEXTPROBE
EIN KALTER WIND
Es weht ein Wind
in unsrem Land
ein Wind den man
von früher kennt
Es ist der
kalte Botenwind
der Botenwind der Grausamkeit
die Grausamkeit wird folgen.
Es weht ein Wind
in unsrem Land
ein Wind den man
von früher kennt
Die Menschen ziehen Mäntel an
und laufen wieder
herzensblind
der Grausamkeit entgegen.
KINDERBÜCHER
GELSOMINA
EINE MÜCKENGESCHICHTE IN SIEBEN STICHEN
Warum identifizieren Kinder sich mit Pippi Langstrumpf und nicht mit Thomas und Annika?
Warum mit Michel aus Lönneberga und nicht mit Klein Ida? Warum mit Bart Simpson und nicht mit Lisa?
Weil Kinder nun mal Anarchisten sind und daher auch eine große Schwäche für anarchistische, unangepasste Helden haben.
Nichts gegen pädagogisch wertvolle Bücher, die Kindern Ängste nehmen oder sie zu erwünschten Verhaltensweisen animieren, aber ich wollte eine Geschichte schreiben, die ohne jede Botschaft auskommt, sondern den Kindern - und natürlich auch den vorlesenden Eltern - schlicht und einfach Spaß machen soll.
‚Gelsomina - eine Mückengeschichte in sieben Stichen’ erzählt in gereimter Form die Abenteuer einer besonders boshaften, heimtückischen Stechmücke.
Zu Gelsominas Opfern zählen unter anderem ein Bischof, ein Pilot, ein Dressurpferd und sogar ein Vampir.
Die Illustrationen stammen von Hilde Wallner aus Teisendorf.
(‚Gelsomina - eine Mückengeschichte in sieben Stichen, 2009, Liliom Verlag, ISBN 978-3-934785-42-7)
Preis: 14 Euro plus Versandspesen (5,00 Euro Inland, 9 Euro Ausland)
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E-BOOKS
EISBLUMEN
Mein Märchen ‚Eisblumen‘ ist nun auch als E-Book erhältlich. Es erzählt auf 32 Seiten die Geschichte eines jungen Mannes, der davon träumt, ein großer Held zu werden. Um dieses Ziel zu erreichen, opfert er schließlich den einzigen Menschen, der ihn jemals geliebt hat.
‚Eisblumen‘ ist eine der traurigsten Geschichten, die ich in meinem ganzen Leben geschrieben habe. Bis zum heutigen Tag ist es mir noch nie gelungen, jemandem dieses Märchen bis zu seinem Ende vorzulesen, weil ich bei der Schlussszene jedes Mal in Tränen ausbreche und meine Stimme verliere.
Bin ich vielleicht gar zu sentimental?
Lies bitte mein Märchen und urteile selbst.
(Eisblumen, Dietmar Füssel, 2024, Kindle Direct Publishing, E-Book, 2,76 € )
TEXTPROBE
Und es wurde Winter und Frühling, Sommer und Herbst, und als der Winter wieder kam, wurde er krank und legte sich hin, um zu sterben.
Niemand war bei ihm und im Fieber waren seine Gedanken immer und immer wieder bei Corinna, die nun da draußen war, um im Dienste der Schneekönigin die Kälte in die Welt hinauszutragen.
Oft und oft flüsterte er ihren Namen und bat sie um Vergebung.
Trübe starrte er vor sich hin, zum Fenster hinaus, auf die kahlen Bäume davor und hoffte, sie würde ihn nicht so sehen und betete darum, sie noch einmal sehen zu dürfen.
Da war es ihm, als stünde sie vor seinem Fenster und war so jung und schön wie damals, als er ihr zum letzten Mal begegnet war.
Er wollte aufstehen und zu ihr gehen, aber er war zu schwach, er wollte sprechen, aber seine Stimme gehorchte ihm nicht mehr.
Sie aber lächelte ihm zu und hauchte zart gegen die Scheiben, und als ihr Bild ihm entschwand, sah er, dass auf dem Glas die schönsten Blumen blühten, Blumen aus Eis und aus Kälte und doch Blumen der Liebe.
Da wusste er, dass sie ihm vergeben hatte, dass jene wunderbaren Blumen an seinen Fenstern Zeichen der Vergebung waren, und als der Tod seine Augen blind machte, hatte sein Herz endlich aufgehört, es zu sein.
MORD
Anfang August erschien mein neuer Hoss-Deedle-Krimi als E-Book in der Edition Kindle Singles bei Amazon: Noch schräger und witziger als der erste, und das um nur 99 Cent!
Man braucht übrigens auch gar keinen E-Reader, um ihn lesen zu können: Mithilfe einer kostenlosen App, die sich auf der Amazon-Seite direkt unter dem Cover befindet, kann man ihn auch auf den PC herunterladen.
Und hier ist der Link:
Der bekannte Senator James Greene wird nach einem Bordellbesuch auf offener Straße erschossen. Mit den Mordermittlungen werden der überaus fähige Inspektor Hoss Deedle und sein überaus unfähiger Assistent Bill betraut. Doch die Arbeit an dem Fall erweist sich als sehr schwierig: Die Hauptverdächtigen werden während der Ermittlungen einer nach dem anderen ermordet. Dennoch gelingt es Deedle, die vertrackte Sache aufzuklären, deren Lösung sich freilich als reichlich absurd erweist … Eine höchst unterhaltsame kriminalistische Geschichte zwischen Sherlock Holmes, Columbo und Monty Python.
Dietmar Füssel wurde 1958 in Wels geboren und lebt als Schriftsteller und Aktionist in Ried im Innkreis. Neben seiner literarischen Tätigkeit realisiert er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Mony Hemetsberger eine Reihe von Videoprojekten, deren erfolgreichstes die Inszenierung einer hochdeutschen Version der in Mundart verfassten oberösterreichischen Landeshymne ist. 2016 gab Füssel seinen Brotberuf als Bibliotheksangestellter auf, um sich ganz auf die Arbeit als Schriftsteller konzentrieren zu können. Unter dem Titel „Der Erstochene“ hat er bereits eine Kindle Single mit dem rekordverdächtig arroganten Ermittler Hoss Deedle und seinen Assistenten Bill veröffentlicht.
DER ERSTOCHENE
KINDLE SINGLES
Der erste Fall mit Inspektor Hoss Deedle und seinem unfähigen Assistenten Bill
Der stinkreiche John Nickelberger wird ermordet im Wohnzimmer seiner Villa aufgefunden. In seiner Brust steckt ein Messer aus der hauseigenen Waffensammlung. Wer hat den Millionär umgebracht? Der
überaus fähige Inspektor Hoss Deedle und sein überaus unfähiger Assistent Bill nehmen die Ermittlungen auf. Tatsächlich gelingt es Deedle, den komplizierten Fall zu lösen – allerdings auf eine
Weise, die nur ihn selbst zufriedenstellt … Eine höchst unterhaltsame kriminalistische Geschichte zwischen Sherlock Holmes, Miss Marple, Mister Bean und Monty Python.
Auch diese absurde Kriminalerzählung kostet nur 99 Cent!
Und hier ist der Link zum Download.
KURZDRAMEN
Zwischen 2003 und 2013 erschienen zahlreiche Kurzdramen von mir im Mahnke Verlag. Da ich inzwischen wieder im Besitz sämtlicher Rechte daran bin, kann ich sie nun zum Sonderpreis von 2 € pro Exemplar anbieten, also zu einem Viertel (!) des ursprünglichen Preises.
Derzeit noch verfügbare Ausgaben:
Befehlsverweigerung; Das unbekannte Verbrechen; Der Kosmetikkoffer; Das Interview; Verteidigungsstrategie; Penisleid; In der Oper; Haialarm; Das Ansehen des Bundesheeres; Die Fehlerquelle; Augen zu!; Der Pianist; Eine Schrulle.
Preis pro Exemplar: 5 € plus Versandkosten (Inland 5,00 €, Ausland 9 €)
VORWORT ZU DEN GESAMMELTEN WERKEN (AUSZUG)
Ich habe schon immer gerne Geschichten erzählt.
Schon mit sechs Jahren schrieb ich eine Abenteuergeschichte über einen heldenhaften Drachentöter namens Samos, die mit seiner Geburt beginnt und nur zehn Zeilen später ziemlich abrupt mit dem Tod seines Vaters endet.
Drachen kamen darin keine zu Schaden.
Es folgte eine zwölfzeilige, unverkennbar von Karl-May-Verfilmungen inspirierte Indianergeschichte, in deren Verlauf mein indianischer Held nicht weniger als fünf Feinde tötet, ehe er dem sechsten zum Opfer fällt.
Die nächste Geschichte, an die ich mich noch erinnere, habe ich mit elf oder zwölf geschrieben. Sie umfasste immerhin bereits drei Seiten und trug den Titel ‚Der schwarze Diamant‘. Leider ist dieser Text ebenso wenig erhalten geblieben wie ein ungefähr zur gleichen Zeit entstandener Kurzkrimi, der von einer Reihe erfolgreicher Bankraube in Ohio handelte und daher folgerichtig auch ‚Erfolgreicher Bankraub‘ hieß.
Ganz und gar nicht erfolgreich verlief hingegen mein Versuch, nicht weniger als zwanzig Romane gleichzeitig zu schreiben, denn bei keinem einzigen bin ich über die erste Seite hinausgekommen.
Es folgte eine mehrjährige Kunstpause, was vermutlich daran lag, dass ich damals eine der unglücklichsten Phasen meines Lebens durchlitt. Ich war ein miserabler Schüler, in meiner Klasse ein Außenseiter, beschämende Misserfolge und Demütigungen waren meine ständigen Begleiter, und was immer ich auch versuchte, um mein kaum noch vorhandenes Selbstwertgefühl wieder zurückzugewinnen, ging zuverlässig schief. Zum ersten und einzigen Mal in meinem Leben habe ich sogar an Selbstmord gedacht. Gut versteckt in meinem Schreibtisch befand sich ein scharfes Messer, weil ich hoffte, eines Tages wenigstens noch den Mut aufzubringen, mir damit die Pulsadern durchzuschneiden und dieses elende, quälende Dasein zu beenden.
Dass es dazu nicht gekommen ist, verdanke ich einem geglückten Schulwechsel, denn plötzlich war ich nicht nur einer der besten, sondern vor allem auch einer der beliebtesten Schüler meiner Klasse, was mir sogar noch mehr bedeutete als meine guten Noten.
Ich hatte vom Schicksal eine zweite Chance bekommen und sie optimal genützt.
Im Herbst 1973 habe ich schließlich auch wieder mit dem Schreiben angefangen, regelmäßig und konsequent, und bis zum heutigen Tag nie wieder damit aufgehört.
Solange ich atme, schreibe ich. Und solange ich schreibe, lebe ich.
(Dietmar Füssel, Januar 2023.)
GESAMMELTE WERKE
DIETMAR FÜSSEL
GESAMMELTE WERKE BAND 2
Frühe Prosa (1973 - 1983)
Vom Autor kommentierte Ausgabe
Das leuchtende Idol meiner Jugend war Hermann Hesse. Daher bemühte ich mich nach Kräften darum, ihm nachzueifern. Hätte jedoch jemand behauptet, ich würde Hermann Hesse imitieren, so hätte ich energisch widersprochen, obwohl genau das der Fall war. In meinen frühen Prosatexten wimmelt es nur so von Außenseitern, Gammlern, Krüppeln und Selbstmördern. In dieser Hinsicht dürfte ich mein Vorbild sogar noch übertroffen haben:
Meine Außenseiter waren grundsätzlich völlig schuldlos an ihrer Situation, meine Gammler sensibel und warmherzig, meine Krüppel weise wie Buddha und meine Selbstmörder waren meistens von ihren eigenen ignoranten Eltern in den Tod getrieben worden.
Erst in meinen Zwanzigern gelang es mir, einen eigenen Stil zu entwickeln, dessen signifikantestes Merkmal meine Vorliebe für den sogenannten Schwarzen Humor ist. Auch meine Vorbilder waren andere geworden, beispielsweise Kurt Tucholsky, Richard Brautigan und Stephen King, um nur einige von ihnen zu nennen.
Von Hermann Hesse hingegen habe ich seit Jahrzehnten nichts mehr gelesen. Wahrscheinlich könnte ich heute mit seinen Romanen auch gar nicht mehr besonders viel anfangen. Schließlich gibt es genug andere Autoren, deren Werke dem Geschmack des alten Dietmar Füssel mehr entsprechen als die seinen, die freilich am Beginn meiner Schriftstellerlaufbahn von der allergrößten Wichtigkeit für mich waren.
Dietmar Füssel, Gesammelte Werke Band 2, Frühe Prosa (1973 - 1983), 480 Seiten, 2023, ISBN 978-3-99165-088-1
Preis: 22 € plus Versandkosten (6,00 € Inland, 10 € Ausland)
DIETMAR FÜSSEL
GESAMMELTE WERKE BAND 1
Frühe Lyrik (1972 - 1991)
Vom Autor kommentierte Ausgabe
Obwohl ich mittlerweile bereits zweiundzwanzig Bücher publiziert habe, sind drei Viertel meines überaus umfangreichen Gesamtwerks immer noch unveröffentlicht geblieben.
Dazu gehören unter anderem elf Romane, vier abendfüllende Theaterstücke, sechs Kinderbücher und mehr als achttausend Kurzgeschichten und Gedichte.
Daher habe ich mich anlässlich meines fünfundsechzigsten Geburtstags dazu entschlossen, mit der Herausgabe meiner Gesammelten Werke zu beginnen, um zu verhindern, dass ein Großteil meines Lebenswerkes nach meinem Ableben unveröffentlicht den Weg allen Altpapiers geht.
Aller Voraussicht nach wird diese mit zahlreichen Kommentaren zur Entstehungsgeschichte der Texte versehene Gesamtausgabe meiner Werke dreißig Bände umfassen. Jedes Jahr sollen zwei neue Bände erscheinen, sodass ich das Projekt bis zu meinem achtzigsten Geburtstag werde abschließen können.
Der erste Band enthält meine frühe Lyrik aus den Jahren 1972 bis 1991 und ist ab Anfang März 2023 zum Preis von 22 € überall im Buchhandel und natürlich auch bei mir in meinem Shop bestellbar, auf Wunsch gerne auch signiert oder mit Widmung.
Um sicherzugehen, keinen neuen Band zu versäumen, kann man meine Gesammelten Werke auch abonnieren. Selbstverständlich kann man dieses Abo jederzeit wieder kündigen, aber die Zahl der Abonnenten wäre für mich eine ganz wichtige Entscheidungshilfe, wie viele Exemplare ich pro Band für den Verkauf in meinem Shop drucken lassen soll.
Dietmar Füssel, Gesammelte Werke Band 1, Frühe Lyrik (1972 - 1991), 480 Seiten, 2023, ISBN 978-3-99139-986-5
Preis: 22 € plus Versandkosten (6,00 € Inland, 10 € Ausland)